Home > Publications database > Technischer und wirtschaftlicher Stand sowie Aussichten der Kernenergie in der Kraftwirtschaft der BRD Teil 2 |
Book/Report | FZJ-2017-04722 |
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1971
Kernforschungsanlage Jülich, Verlag
Jülich
Please use a persistent id in citations: http://hdl.handle.net/2128/15061
Report No.: Juel-0775-RG; KFK-1430
Abstract: Die Entwicklung des HTR setzte Ende der 50er Jahre in England, den USA und in der Bundesrepublik nahezu gleichzeitig ein. Allerdings waren die Voraussetzungen und die Motivation in diesen Ländern durchaus unterschiedlich. In England lagen infolge der unmittelbar nach dem Kriege eingeleiteten Entwicklung gasgekühlter Reaktoren die meisten Vorkenntnisse vor, jedoch wurden dort die spezifischen HTR-Arbeiten zunächst weitgehend in das internationale Projekt DRAGON integriert bzw. delegiert.[1] Die Heliumkühlung wurde in England zwar als eine konsequente Weiterführung der Prinzipien der Gaskühlung angesehen, galt beim damaligen Kenntnisstand aber noch als eine futuristische Lösung. In den USA wurden die Arbeiten anfangs sehr stark durch die englischen Aktivitäten beeinflußt. Den eigentlichen Entwicklungsarbeiten haben sich aber schnell starke und zielstrebige industrielle Interessen überlagert. [2] In der BRD lagen Ende der 50er Jahre praktisch keine relevanten Vorkenntnisse vor. Auch die Verbindung zu England bzw. den USA war noch sehr lose. Letztlich ist darin die Ursache zu sehen, daß hier in der technischen Realisierung des HTR-Konzeptes z.T. andere Wege beschritten wurden als in den beiden anderen Ländern. [3] Das Ziel war aber durchweg das gleiche, nämlich durch Entwicklung eines vollkeramischen Cores die Temperaturen des Kühlmediums so weit zu steigern, daß das nukleare Dampferzeugersystem - im Gegensatz zu der damals bereits weit fortgeschrittenen LWR-Technik - an eine moderne Heißdampfturbine angekoppelt werden kann. Bei Berücksichtigung sowohl nuklearer wie thermodynamischer und materialtechnischer Anforderungen führte dieses Ziel praktisch zwangsläufig zu der Kombination Graphit (als Brennelement- und Strukturmaterial) und Helium (als Kühlmittel). Da eine den nuklearen Bedingungen entsprechende Heliumtechnologie Anfang der 60er Jahre praktisch nicht bestand und auch Graphit ein für diese Bedingungen komplexes und kaum erforschtes Material darstellte, waren die Schwierigkeiten bei der Realisierung der ersten Versuchsanlagen Peach Bottom, Dragon und AVR beträchtlich. Insbesondere die damals noch nicht bewältigte Zurückhaltung von Spaltprodukten innerhalb der Brennelemente erforderte in der Auslegung dieser Kraftwerke erheblichen [...]
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